Was machen Zerspanungsmechaniker/-innen?

Innenteile von Maschinen, Fahrzeugen oder auch Haushaltsgeräten müssen oft bis auf Hundertstel Millimeter genau passen. Um zum Beispiel aus einem Werkstück einen Motorkolben herzustellen, muss es mit Hilfe von Schleif-, Dreh- oder Fräsmaschinen bearbeitet werden. Zerspanungsmechaniker/-innen tragen dabei so dünne Schichten ab, dass nur feine Späne entstehen. Sie sind also Spezialisten für genaues Arbeiten. Dabei helfen ihnen neben konventionellen (mechanisch gesteuerten o. ä.) computergesteuerte Maschinen, die sie programmieren und einrichten. Die unterschiedlichen Bearbeitungstechniken erfordern viel Spezialwissen. Zerspanungsmechaniker/-innen werden daher ab dem 3. Jahr speziell in einem der vier Schwerpunkte auf ihre Einsatzbereiche vorbereitet:

  • Drehmaschinensysteme
  • Drehautomatensysteme
  • Fräsmaschinensysteme

Zerspanungsmechaniker/-innen …

  • arbeiten nach technischen Unterlagen und planen den Fertigungsablauf
  • prüfen z.B. die Maße, die Ebenheit oder Oberflächenqualität von Werkstücken
  • zerspanen Werkstücke
  • programmieren Maschinen, um Werkstücke zu bohren, zu drehen oder zu fräsen und überwachen den Fertigungsprozess
  • prüfen und optimieren Fertigungsprozesse

Zerspanungsmechaniker/-innen mit dem Schwerpunkt Drehmaschinensysteme …

  • richten die Drehmaschinen ein
  • bearbeiten Gussstücke, Drehteile sowie metallische und nicht-metallische (z.B. Kunststoff) vorbearbeitete Werkstoffe
  • stellen form- und maßgenaue Werkstücke für Maschinen, Geräte und Anlagen durch Drehen und Bohren her

Zerspanungsmechaniker/-innen mit dem Schwerpunkt Drehautomatensysteme …

  • richten die Werkzeugmaschinen, Drehautomaten, Bearbeitungszentren ein
  • bearbeiten Profilstangen, Guss-, Schmiede- und Sinterhalbzeuge aus metallischen und nicht-metallischen Werkstoffen
  • stellen form- und maßgenaue Drehteile her

Zerspanungsmechaniker/-innen mit dem Schwerpunkt Fräsmaschinensysteme …

  • richten Fräsmaschinen oder Bohr- und Fräswerke mit mechanischen oder computerunterstützten Steuerungen ein
  • bearbeiten Guss- und Schmiedestücke, Schweißkonstruktionen und vorbearbeitete Werkstücke aus metallischen und nicht-metallischen Werkstoffen
  • stellen form- und maßgenaue Werkstücke für Maschinen, Geräte und Anlagen durch Fräsen und Bohren her

Zerspanungsmechaniker/-innen arbeiten für …

  • Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie

Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.

Für wen ist der Job geeignet?

Bewerber/-innen sollten …

  • sich für technische Zusammenhänge interessieren
  • sehr genau und sorgfältig arbeiten
  • über räumliches Vorstellungsvermögen verfügen
  • gute Noten in Mathe haben

Was ist besonders gut?

  • die Verbindung von handwerklicher und computerunterstützter Arbeit (nicht nur an der Maschine!)
  • die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Zugangsvoraussetzung

Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Die meisten Betriebe erwarten aber mindestens den Hauptschulabschluss, manche auch die Fachoberschulreife.

Lehrbetrieb und Auszubildende entscheiden gemeinsam in welchem Schwerpunkt die Ausbildung erfolgt:

  • Drehmaschinensysteme
  • Drehautomatensysteme
  • Fräsmaschinensysteme

Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet die theoretische und praktische Abschlussprüfung Teil 1 statt. Die Ausbildung endet nach dreieinhalb Jahren mit bestandener Abschlussprüfung Teil 2.

Ausbildungsvergütung

Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich. Die jeweiligen Tarifpartner, also die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, vereinbaren, wie viel man während und nach der Ausbildung verdient. Sie können Ihnen genaue Auskünfte geben. Welcher Arbeitgeberverband bzw. welche Gewerkschaft für Ihren Ausbildungsberuf zuständig ist, erfährt man zum Beispiel bei der Industrie- und Handelskammer, beim Berufsverband oder auch beim Arbeitsamt vor Ort. Nach der Ausbildung besteht in der Regel eine mindestens halbjährige Übernahmegarantie.

Was kann ich aus dem Beruf später einmal machen?

Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach kann es auch weiter gehen, beispielsweise als Techniker/-in der Fachrichtung Maschinenbau. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein.

Klar ist: Keiner kann sein Leben lang immer im gleichen Job dasselbe tun.
Im Gegenteil: Wer heutzutage gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt als Facharbeiter/-in, Meister/-in usw. haben will, muss flexibel sein und sich regelmäßig weiterbilden.

Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z.B.

  • Fertigungstechnik
  • Elektrotechnik
  • EDV-Anwendung im Maschinen- und Werkzeugbau

Unter bestimmten Voraussetzungen, z.B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:

  • Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis)
  • Industriemeister/-in
  • Techniker/-in Maschinenbau/Maschinentechnik

Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich, u.a.:

  • Bachelor of Engineering (früher Dipl.-Ing. (FH))

Kurzinfo

Zerspanungsmechaniker/-innen …

… zerspanen Werkstücke und richten Maschinen ein und führen Qualitätsprüfungen an Werkstücken aus, programmieren Maschinen und überwachen den Fertigungsprozess. Zerspanungsmechaniker/-innen werden in einem der nachfolgenden Schwerpunkte ausgebildet:

  • Drehmaschinensysteme
  • Drehautomatensysteme
  • Fräsmaschinensysteme

Besonders gut ist …

… die Verbindung von handwerklicher und computergesteuerter Arbeit und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

Bewerber/-innen sollten …

… sich für technische Zusammenhänge interessieren, sehr genau und sorgfältig arbeiten, räumliches Vorstellungsvermögen und gute Noten in Mathematik haben

Dauer der Ausbildung?

3,5 Jahre

Wer bildet aus?

Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie

Verdienst während der Ausbildung und im Beruf?

Auskünfte dazu geben Kammer, Arbeitsamt, Berufsverband, Arbeitgeberverband und Gewerkschaft.

Beruflicher Aufstieg

z.B.: Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis), Industriemeister/-in, Techniker/-in der Fachrichtung Maschinenbau/Maschinentechnik, Dipl.-Ingenieur/-in

Die Inhalte dieses Berufsbildes beruhen auf Informationen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

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