Im Rahmen einer eindrucksvollen und lebendigen MobilitĂ€tsmaĂnahme nahmen zehn Europa-Koordinierende der REFIT-Gruppe an einem vielseitigen Bildungsprogramm zum Thema âDie Niederlande unter deutscher Besatzungâ teil. Die Veranstaltung fand rund um Nijmegen statt und bot den Teilnehmenden zahlreiche Gelegenheiten, sich intensiv mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs auseinanderzusetzen â und das aus verschiedenen Perspektiven.
Ein zentraler Bestandteil der MobilitĂ€t war die FĂŒhrung durch das Freiheitsmuseum in Groesbeek. Die Ausstellung ermöglichte einen lebendigen und interaktiven Zugang zur Geschichte der deutschen Besatzung in den Niederlanden. Besonders beeindruckend war das Bildungsangebot des Museums, das durch interaktive Workshops und pĂ€dagogische AnsĂ€tze gezielt zur aktiven Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Besatzung und Freiheit anregte.
Ein weiterer Höhepunkt war das GesprĂ€ch mit dem Zeitzeugen Lodewijk van Mourik, das fĂŒr die Gruppe eine besonders bewegende Erfahrung darstellte. Die ErzĂ€hlungen waren authentisch, sehr persönlich und gaben einen tiefen Einblick in die damaligen Erlebnisse der betroffenen Menschen. Diese Begegnungen ermöglichten es den Teilnehmenden, einen emotionalen Zugang zur Geschichte zu gewinnen und ein tieferes VerstĂ€ndnis fĂŒr die Auswirkungen des Krieges auf individueller Ebene zu entwickeln.
ErgĂ€nzt wurde das Programm durch eine FĂŒhrung ĂŒber die âDuitse Oorlogsbegraafplaats in Ysselsteynâ, einer der gröĂten KriegsgrĂ€berstĂ€tten fĂŒr deutsche Soldaten. Hier beschĂ€ftigten sich die Teilnehmenden intensiv mit der Frage “TĂ€ter oder Opfer” anhand von Biografien auf dem Friedhof begrabener Menschen.
Hier, sowie auf dem Kanadischen Soldatenfriedhof in Groesbeek, wurde den Teilnehmenden das AusmaĂ der Kriegsfolgen eindrucksvoll vor Augen gefĂŒhrt. Die FĂŒhrung ĂŒber die Friedhöfe ermöglichte stille Momente des Innehaltens und Nachdenkens und schuf Raum fĂŒr ein Bewusstsein fĂŒr die Opfer des Krieges und die Bedeutung von Frieden.

Die Stadtbesichtigung âNijmegen unter deutscher Besatzungâ verdeutlichte die besondere Bedeutung der Stadt innerhalb der deutschen niederlĂ€ndischen Grenzregion Gelderland.
Besonders hervorzuheben ist die Lebendigkeit der gesamten MobilitĂ€t. Durch interaktive Workshops, Spiele und vielfĂ€ltige Methoden konnten die Teilnehmenden aktiv und kreativ lernen. Die Vermittlung der deutschen Geschichte aus der Sicht eines besetzten Landes eröffnete neue Perspektiven und stellte das historische Geschehen in einen gröĂeren Zusammenhang.
Zahlreiche AktivitĂ€ten förderten das EinfĂŒhlungsvermögen und halfen dabei, Geschichte greifbar zu machen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten konkrete Ideen und Methoden mitnehmen, die sich in der eigenen pĂ€dagogischen Arbeit zur Demokratieförderung mit ihren SchĂŒlerinnen und SchĂŒlern anwenden lassen. Erste PlĂ€ne zu Studienfahrten in die Grenzregion mit SchĂŒlergruppen wurden bereits gefasst, das Vrijheidsmuseum Groesbeek und die Jugendbegegnungs- und BildungsstĂ€tte Ysselsteyn freuen sich darauf, sie willkommen zu heiĂen.
Besonders eindrucksvoll war das persönliche Engagement der MuseumsfĂŒhrer und Referentinnen und Referenten, denen die Themen Demokratie, Freiheit und Entscheidungsfreiheit sichtbar am Herzen lagen. Es wurde sehr deutlich, dass diese Werte nicht selbstverstĂ€ndlich sind und immer wieder aktiv verteidigt und vermittelt werden mĂŒssen auch durch einen guten Zusammenhalt in einer starken EuropĂ€ischen Union.
Die MobilitĂ€t âDie Niederlande unter deutscher Besatzungâ war fĂŒr die teilnehmenden Europa-Koordinierenden der REFIT-Gruppe aus Hagen und Ennepetal eine tiefgehende, reflektierende und praxisnahe Erfahrung. Die Verbindung von historischer Bildung, persönlichen Begegnungen und aktiven Lernmethoden machte das Programm besonders eindrucksvoll. Die Teilnehmenden kehrten mit neuen Perspektiven, gestĂ€rktem historischen Bewusstsein und konkreten Ideen fĂŒr die Bildungsarbeit nach Deutschland zurĂŒck.




