Was machen Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologinnen?
Ohne Kunststoffe geht nichts mehr: Ob Computertastaturen, Einkaufstüten oder Motorradsitze – für jeden Bedarf werden bestimmte Kunststoffe entwickelt. In vielen Bereichen wird auch Kautschuk angewandt, ein natürlicher Rohstoff, der zur Herstellung von Gummi benutzt wird. Die Kunststoff- und Kautschuk-Profis stellen mit Hilfe von Spezialmaschinen die verschiedensten Produkte her, wie zum Beispiel Folien, Platten oder Gehäuse.
Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologinnen …
- kennen und bearbeiten die verschiedenen Kunststoffe, Kautschuke und Hilfsstoffe
- bearbeiten auch metallische Werkstoffe
- fügen verschiedene Werkstoffe und formen sie um
- fertigen Halbzeuge und Formteile aus Granulat, Fügen Halbzeuge durch Schweißen und Kleben zu vollständigen Bauteilen
- be- und verarbeiten polymere Werkstoffe (bestehen aus Makromolekülen) nach verschiedenen Verfahren
- bauen Pneumatik- (arbeiten mit Luftdruck) und Hydraulikschaltungen (arbeiten mit Druck von Flüssigkeiten) auf und prüfen sie
- messen, steuern und regeln mit Hilfe spezieller Instrumente und Einrichtungen
- führen die Fertigungsplanung, -steuerung und -überwachung durch
überprüfen die Qualität der Erzeugnisse
Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologinnen mit der Fachrichtung Bauteile…
- stellen Rohrleitungsteile und -systeme her
- stellen Bauteile und Baugruppen aus polymeren Werkstoffen her
- prüfen die Qualität der Erzeugnisse und bearbeiten diese nach
arbeiten an automatisierten Produktionsmaschinen und -anlagen
Sie arbeiten…
- sorgfältig und genau
- an Maschinen und Schweißautomaten
- aufmerksam und mit technischem Verständnis
- handwerklich geschickt
belastbar
Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologinnen mit der Fachrichtung Formteile…
- verarbeiten Polymere, Zuschlag- und Hilfsstoffe mithilfe verschiedener Verfahren, insbesondere Spritzgießen, Blasformen, Schäumen, Pressen und Thermoformen, und stellen daraus Kunststoff- und Kautschuk-Formteile her
- arbeiten in Produktionshallen
arbeiten an weitgehend automatisierten Produktionsmaschinen und -anlagen
Sie arbeiten…
- sorgfältig und genau
- an Maschinen und Produktionsanlagen
- aufmerksam und mit technischem Verständnis
- handwerklich geschickt
belastbar
Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologinnen mit der Fachrichtung Halbzeug…
- verarbeiten Polymere, Zuschlag- und Hilfsstoffe mithilfe verschiedener Verfahren, insbesondere Kalandrieren, Extrudieren, Schäumen und Beschichten, und stellen daraus Kunststoff- und Kautschuk-Halbzeuge her
- planen Arbeitsabläufe
- stellen Mischungen nach Rezept her
- legen Verarbeitungsparameter wie Temperatur, Zeit, Druck, Umdrehungsfrequenz und Abzugsgeschwindigkeit fest und überwachen den Fertigungsprozess
- warten Produktionsanlagen
bearbeiten Halbzeuge nach, z.B. durch Tempern oder Lackieren
Sie arbeiten…
- mit steuerungstechnischen Systemen
- an Maschinen und Anlagen
- mit Steuerungs-, Regelungs- und Messeinrichtungen
mit Prozessleitsystemen
Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologinnen arbeiten für …
Unternehmen der kunststoff- und/oder kautschukverarbeitenden Industrie z.B.
- Hersteller von Verpackungsfolien
- Schaumstoffen
- Bau- und Möbelsysteme
- Kunststoff-Recycling
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Für wen ist der Job geeignet?
Bewerber sollten …
- Spaß an Mathematik, Physik und Chemie haben
- gerne im Team arbeiten
- Interesse an Technik haben
- sorgfältig und verantwortungsbewusst arbeiten
Was ist besonders gut?
- ein neuer und zukunftsorientierter Beruf
- gute Aufstiegsmöglichkeiten
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
Zugangsvoraussetzung
Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Die meisten Betriebe erwarten aber den Hauptschulabschluss, manche auch die Fachoberschulreife (Mittlere Reife). Lehrbetrieb und Auszubildende entscheiden gemeinsam, in welcher der vier Schwerpunkte die Ausbildung erfolgt:
- Formteile
- Halbzeuge
- Mehrschicht-Kautschukteile
- Bauteile
Ausbildungsvergütung
Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich. Die jeweiligen Tarifpartner, also die Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften, vereinbaren, wie viel Sie während und nach Ihrer Ausbildung verdienen. Sie können Ihnen genaue Auskünfte geben. Welcher Arbeitgeberverband bzw. welche Gewerkschaft für Ihren Ausbildungsberuf zuständig ist, erfahren Sie zum Beispiel bei Ihrer Industrie- und Handelskammer, beim Berufsverband oder auch beim Arbeitsamt vor Ort.
Was kann ich aus dem Beruf später einmal machen?
Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach geht es weiter, beispielsweise als Industriemeister. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein.
Klar ist: Keiner muss sein Leben lang immer im gleichen Job dasselbe tun. Im Gegenteil: Wer heutzutage gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt bzw. als selbständiger Unternehmer haben will, muss flexibel sein und sich regelmäßig weiterbilden.
Es gibt – je nach Fachrichtung – jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z.B.
- Werkstoffprüfung
- EDV-Anwendungen
- Qualitätssicherung
- Steuerungstechnik
Unter bestimmten Voraussetzungen, z.B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind je nach Fachrichtung verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:
- Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis)
- Industriemeister/-in Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk
- Techniker/-in der Fachrichtung Maschinentechnik oder Umweltschutztechnik
Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule möglich, u.a.:
- Bachelor of Engineering (früher Dipl.-Ingenieur/-in Kunststofftechnik (FH))
Kurzinfo
Kunststoff- und Kautschuktechnologen/-technologinnen
kennen und bearbeiten die verschiedenen Kunststoffe, Kautschuke und Hilfsstoffe, be- und verarbeiten polymere Werkstoffe (bestehen aus Makromolekülen) nach verschiedenen Verfahren
Besonders gut ist …
… dass es ein neuer und zukunftsorientierter Beruf ist und es gute Aufstiegsmöglichkeiten gibt
Bewerber/-innen sollten …
Spaß an Mathematik, Chemie und Physik haben, gerne im Team arbeiten, Interesse an Technik haben, sorgfältig und verantwortungsbewusst arbeiten
Wer bildet aus?
Unternehmen der kunststoff- und/oder kautschukverarbeitenden Industrie
Dauer der Ausbildung?
3 Jahre
Verdienst während der Ausbildung?
Auskünfte dazu geben Kammer, Arbeitsamt, Berufsverband, Arbeitgeberverband und Gewerkschaft.
Berufliche Aufstiegschancen?
z.B.: Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis), Industriemeister/-in Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk, Techniker/-in der Fachrichtung, Maschinentechnik oder Umweltschutztechnik, Dipl.-Ingenieur/-in Kunststofftechnik
Die Inhalte dieses Berufsbildes beruhen auf Informationen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.